Alltag, Fitness

Was ich als Fitnesstrainerin gelernt habe

Ich arbeite seit 8 Jahren in der Fitnessbranche und bin seit 5 Jahren Fitnesstrainerin. Ich habe mich inzwischen nicht nur sehr viel fortgebildet und weiterentwickelt, ich arbeite auch in mehreren Studios und dementsprechend mit vielen Menschen.

In dieser Zeit habe ich einiges gelernt. Nicht nur über die Art, mit Menschen zu arbeiten – auch über die Menschen und vor allem über mich selbst. Einige meiner „Learnings“ möchte ich heute mit Dir teilen. 

 


Disclaimer: Dieser Blogpost kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten.


 

Die meisten Kunden scheitern am Anfang

Im Januar sind die Studios voll und im Februar leer. Das wird jedes Jahr erzählt und wenn ich ehrlich bin, dann gibt es zwar viele Neuanmeldungen im Januar, allerdings ist das inzwischen wirklich zurückgegangen – zumindest in den Studios, in welchen ich arbeite. Doch egal, wann die Kunden sich anmelden: viele scheitern am Anfang. Die, die lange dabei sind, bleiben es für gewöhnlich auch.

Woran das liegt, kann ich natürlich nicht verallgemeinern. Im Grunde genommen ist es die Motivation, allerdings gibt es verschiedene Hintergründe. Hier springt der Trainingspartner ab, da ist der Zeitaufwand doch unterschätzt worden. All diese Hintergründe führen meistens dazu, dass die Motivation sinkt.

 

Viele Kunden sind beratungsresistent 

Nicht nur Chefs – nein, auch Kunden sind beratungsresistent. Man könnte meinen, dass es dann doch ein gewisses Interesse wecken oder zumindest zum Nachdenken anregen sollte, wenn die Fitnesstrainerin einem empfiehlt, dass die Übung mit dieser Ausführung nicht besonders zielführend ist. Leider habe ich festgestellt, dass es wirklich sehr viele Kunden überhaupt nicht interessiert, wenn ich ihnen – die mit Mühe nett verpacken – Anregungen mitteile. Während der eine eine Diskussion mit mir beginnt und sowieso alles besser weiß, nickt der nächste verständnisvoll und macht genauso weiter wie zuvor.

Da erfreut man sich dann doch wieder an Kunden, die bei jedem zweiten Gerät fragen, ob ihre Ausführung denn richtig sei und wie man denn noch einmal den Sitz einstelle.

 

„Wie, das kostet Geld?“

Vorab: ich finde, es hat sich in den letzten Jahren in der Fitnessbranche viel verändert. Den Menschen ist bewusst geworden, dass es sich lohnt, Geld in die eigene Gesundheit zu investieren.

Dennoch gibt es leider noch immer genug Menschen da draußen, bei denen es im Kopf noch nicht „Klick“ gemacht hat. Vor allem geht es um Zusatzangebote, wie Personal Trainings oder Kurs-Specials. Nennt man den Preis und erklärt freundlich, dass diese Leistung nicht im Preis der Studio-Mitgliedschaft enthalten ist, fallen viele aus allen Wolken – tja, es hat alles seinen Preis und für zusätzliche Qualität sollte man eigentlich gerne zahlen.

Mich persönlich hat das – und auch freche Anfragen bezüglich Blog-Kooperationen – sehr verändert. Ich zahle viel lieber für Leistungen, weil ich sensibel dafür geworden bin, was dahinter steckt.

 

Fitnessmythen halten sich wacker

Kohlenhydrate am Abend machen dick. Frauen, die Krafttraining machen, werden zu Bodybuildern. Durch Bauchmuskeltraining bekommt man einen flachen Bauch.

Diese und mehr Mythen halten sich in unserer Gesellschaft und ich empfinde es als Fitnesstrainerin sehr frustrierend. Noch frustrierender finde ich jedoch, dass selbst Trainer diese Mythen teilweise auch noch glauben und weiterverbreiten.

Zum Thema habe ich übrigens schon einen Blogpost geschrieben, den Du hier nachlesen kannst.

 

Das richtige Gewicht…

Der eine über- und der andere unterschätzt sich, aber mit dem richtigen Gewicht trainieren wenige. Während der eine eine katastrophale Ausführung hat, weil das Gewicht viel zu schwer ist, spürt der nächste kaum Anstrengung.

Wenn Du unsicher bist, wie schwer Du trainieren sollst, dann sprich doch Deinen Trainer einmal an. Es gibt verschiedene Methoden, das optimale Trainingsgewicht zu berechnen und es würde den Rahmen dieses Blogposts sprengen, diese hier zu erläutern. Außerdem solltest Du Dich regelmäßig (ca. alle 2-3 Wochen – je nach Plan und Trainingslevel) steigern können.

 

Ich bin im Kursbereich angekommen 

Ich habe für mich festgestellt, dass ich im Kursbereich angekommen bin. So gerne ich Krafttraining mache, die Arbeit auf der Trainingsfläche ist einfach nicht mit den Kursen zu vergleichen, die ich gebe. Ebenso finde ich Kurse mit vielen Teilnehmern sehr anstrengend – ich mag kleine Gruppen, denn meinen Teilnehmern kann ich dann gerecht werden und kann ihnen Hilfestellungen geben. Deshalb liebe ich meine Yogakurse im Schlosspark so sehr. Es ist eine kleine Gruppe, welche ich so unterstützen kann, wie ich es für richtig halte – das kann ich in keinem Kurs mit 20 Teilnehmern.

 

Und nun wünsche ich Dir einen wundervollen Tag!

 


Dieser Blogpost soll niemanden angreifen – man kann nichts verallgemeinern.