Rückenschmerzen – Sind die Faszien schuld?
80% der Deutschen haben Rückenschmerzen. Ist das nicht eine erschreckende Zahl?
Dazu kommt, dass bei 70% der Patienten mit Rückenbeschwerden keine eindeutige Ursache festgestellt werden kann. Früher wurden überwiegend die Bandscheiben verdächtigt, wenn der Betroffene über einen längeren Zeitraum über Rückenbeschwerden klagte.
Damit einher ging oft das Sprichwort: “Ein starker Rücken tut nicht weh.”
Doch oftmals werden die Rückenschmerzen nach intensivem Krafttraining über mehrere Monate nicht besser. Was nun?
In den letzten Jahren werden immer öfter verklebte Faszien als mögliche Ursache in Betracht gezogen. Warum verklebte Faszien die Ursache für viele Rückenschmerzen sind und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Blogpost!
Der Rücken – ein komplexes Konstrukt
Der Rücken ist ein sehr komplexer Teil unseres Körpers und steht mit vielen Körperteilen in direkter Verbindung. Deshalb ist es auch so schwer die wirkliche Ursache für Rückenschmerzen zu finden. Leider können sich die wenigsten Ärzte ausreichend Zeit für ihre Patienten nehmen. Dadurch wird die Ursache oft beim Schmerz selbst gesucht und der Körper nicht als ein ganzheitliches Konstrukt mit gegenseitigen Abhängigkeiten betrachtet. Ich empfehle dir dein Problem zusätzlich mit einem Physiotherapeuten oder Gesundheitscoach zu besprechen. Diese gehen genauer auf deine Schmerzen ein und betrachten deinen Körper als ganzheitlichen Organismus. Oftmals können die Rückenschmerzen durch Massagen oder gezieltes Faszientraining beseitigt werden.
Was sind überhaupt Faszien?
“Faszie (auch Fascie, Entlehnung aus dem Lateinischen fascia für „Band“, „Bandage“) bezeichnet die Weichteil-Komponenten des Bindegewebes, die den ganzen Körper als ein umhüllendes und verbindendes Spannungsnetzwerk durchdringen.”
Quelle: Wikipedia
Um sich das besser verstehen zu können, hilft es sich ein rohes Stück Geflügelfleisch vorzustellen. Die weiße Schicht um das Fleisch herum Fleisch sind die Faszien.
Mehr zu diesem Thema und warum Verklebungen entstehen, erfährst du in Sabrinas Blogpost Faszination Faszien.
Wodurch entstehen die Schmerzen im unteren Rücken?
Ein wichtiger Grund, weswegen Faszien immer häufiger als Ursache für Rückenschmerzen in Betracht gezogen werden, ist die Erkenntnis, dass Faszien sechsmal so viele Schmerzrezeptoren besitzen, wie Muskeln. Hinzu kommt, dass die größte Faszie des menschlichen Körpers, die Lumbalfaszie, durch den Rücken verläuft. Diese besitzt besonders viele Schmerzrezeptoren.
Der Grund für die Verhärtung und Verklebung der Faszien im Rücken ist die einseitige und monotone Belastung. Die meisten von uns sitzen den ganzen Tag am Schreibtisch und bewegen sich viel zu selten. Während wir sitzen wird der untere Rücken die ganze Zeit stark belastet, wofür er nicht ausgelegt ist. Dadurch verkleben und verfilzen die Faszien, was letztendlich Schmerzen hervorruft.
Starre Faszien = starre Muskeln?
Die Erfahrung vieler Faszien-Experten hat gezeigt, dass es Zusammenhänge zwischen den Faszien und den Muskeln gibt. Dies liegt auch sehr nahe, da die Faszien die Muskeln umschließen. Die genauen Zusammenhänge werden derzeit erforscht.
Dr. Christoph Anders erklärt, dass der Druck im Muskel steigt, wenn das umliegende Gewebe fest ist. Dadurch kann der Muskel nicht mehr richtig durchbluten, sowie ausreichend mit Luft und Nährstoffen versorgt werden.
Egal ob im Rücken oder in einem anderen Körperteil, wenn die Faszien verklebt und verhärtet sind, können die Muskeln auch nicht mehr ihre volle Leistung erbringen.
Was kann man gegen verklebte Faszien im Rücken tun?
Yoga/ Pilates:
Übungen, die beim Yoga oder Pilates durchgeführt werden, helfen, um die Faszien geschmeidig zu machen. Um wirkliche Unterschiede zu verspüren, muss allerdings über einen längeren Zeitraum trainiert werden. Deswegen dient es vor allem zur Instandhaltung gesunder Faszien. Sabrina stellt in diesem Artikel sehr gute Übungen vor, die du ganz einfach ohne jegliches Equipment zuhause nachmachen kannst: Übungen Faszientraining ohne Geräte
Massagen:
Bei Massagen werden die verklebten und verhärteten Faszien aufgebrochen. Die sogenannten Triggerpunkte (verklebte Punkte) werden solange geknetet bis der verklebte Punkt weg ist. Das kann zum Teil ziemlich schmerzhaft sein, ist dafür aber sehr effektiv. In der Physiotherapie finden die Faszien übrigens schon länger Beachtung. Klaus Eder, der Physiotherapeut der Deutschen Fußball Nationalmannschaft, galt früher als “der Mann mit den heilenden Händen”. Er hat schon damals die Faszien mit seinen Händen bearbeiten, ohne dass wissenschaftliche Erkenntnisse dazu existierten. In einem Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung erklärte er, dass er empirisch gehandelt hat und sich dabei nie sicher war, wie es wirklich funktioniert.
Faszientools:
Mithilfe einer Faszienrolle oder anderen Faszientools kannst du die Massage auch selbst durchführen. Im Grunde passiert das Gleiche wie bei einer Massage, nur die Hände des Masseurs werden durch die Faszienrolle ersetzt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das Training mit einer Faszienrolle sehr schmerzhaft sein kann, aber extrem effektiv ist und man damit viele Schmerzen beseitigen kann. Auf diesem Blog findest du auch schon einen Artikel zum Thema Faszienrollen-Training, wo unter anderem auch Übungen für den Rücken vorgestellt werden.
Du hast noch keine Faszienrolle? Auf unserem Blog haben wir über 20 verschiedene Faszienrollen getestet. Welche am besten zu dir passt, erfährst du hier: Faszienrollen Test
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