Für mein Praktikum war ich drei Monate in Wellington. Von dort aus habe ich an den Wochenenden zwei Mal die Südinsel besucht und im Anschluss meines Praktikums bin ich noch einmal auf die Südinsel geflogen und habe von Christchurch aus meine Reise durch Neuseeland gestartet.
Ein Wochenende in Picton
Da ich während meines Praktikums bereits an möglichst vielen Wochenenden etwas unternehmen wollte, war ich gleich im Januar eine Nacht in Picton. Ich bin mit der Fähre um 9 Uhr in Wellington los (es gibt einen kostenlosen Shuttle vom Bahnhof zur Fähre). Die Fahrt mit der Fähre ist wirklich schön und ich empfehle sie am Tag zu machen, denn dann sieht man auch, wie man durch die Marlborough Sounds fährt. Gegen 13:30 Uhr kam ich in Picton an und meine Airbnb-Gastgeberin hat mich abgeholt – bei 27 Grad und Gepäck war das wirklich sehr freundlich! Den ersten Tag verbrachte ich damit, Picton zu erkunden. Das 3000-Einwohner-Dorf ist nicht besonders groß und alles ist zu Fuß zu erreichen. Es gibt eine Straße, die High Street, in der sich alles abspielt (Restaurants, Cafés, Supermärkte, Souvenirläden, …). Nachdem ich durch einige Geschäfte geschlendert war, ging ich zu Shelly Beach und sonnte mich zum ersten Mal in Neuseeland! Anschließend machte ich mich auf die Suche nach etwas zu Essen – ich hatte Glück, denn es war an diesem Samstag ein kleines Festival in Picton. An einem der Stände holte ich mir Essen und saß dann im Gras, um der Live-Musik zu lauschen.
Harbor View Track, Lower Bob’s Bay Track und Shelly Bay
Meinen zweiten Tag in Picton startete ich mit dem Harbor View Track, welcher aus einem kleinen Pfad 20 min bergaufwärts besteht. Der Ausblick „Harbor View“ ist meiner Meinung nach extrem unspektakulär.
Als ich wieder am Ausgangspunkt am Fuße des Berges war, entschloß ich mich den Lower Bob’s Bay Track zu gehen – er verläuft direkt am Meer und ist wirklich super schön. Wer Höhenangst oder Kinder dabei hat sollte sich eher für den Upper Bob’s Bay Track entscheiden, denn die Klippen sind manchmal doch ziemlich hoch und der Weg ist nicht gut gesichert. Der Track dauert ca. 30 min und ist nicht besonders anstrengend. Bob’s Bay ist super schön und auch wenn die meisten Touristen nur für ein Foto blieben, legte ich mich an den Strand und entspannte etwas. Auf dem Rückweg machte ich nochmals kurz an Shelly Beach Halt und ging dann zurück zu meinem Airbnb. Meine liebe Airbnb-Gastgeberin fuhr mich wieder zur Fähre und dann ging es zurück nach Wellington.
Ein Wochenende in Queenstown
Auch Queenstown besuchte ich während meines Praktikums an einem Wochenende. Ich landete Samstagmorgens und erkundete zuerst die Stadt. Queenstown an sich ist eine kleine Stadt und alles ist zu Fuß zu erreichen. Die Atmosphäre ist wundervoll und es sieht toll aus, wie die Berge die Stadt umgeben. Ich machte mich auf den Weg zum Botanischen Garten, der auf einer Halbinsel liegt. Die Pflanzen haben mich nicht wirklich umgehauen, aber der Garten an sich ist sehr schön – vor allem die Wege am See Wakatipu entlang.
Zum späten Mittagessen gönnte ich mir einen Fergburger. Laut mehrerer Quellen ist es der beste Burger-Laden der Welt, welcher nicht zu verfehlen ist, denn es steht wirklich zu jeder Uhrzeit eine lange Schlange vor der Tür. Ja, auch ich habe mich an die Schlage gestellt und ich kann den Burger wirklich nur empfehlen. Es war tatsächlich der beste, den ich je gegessen habe! Nachdem ich im Hostel („Reavers Lodge“ – teuer, weg vom Zentrum und nicht empfehlenswert) eingecheckt hatte, ging ich direkt wieder los. Ich wollte mit der Gondel den Bob’s Peak hinauffahren – die Hauptattraktion in Queenstown. Wer sich die 39$ für die Gondelfahrt sparen möchte, kann den Berg auch nach oben wandern. Egal, wie Du nach oben kommst: die Aussicht ist wirklich atemberaubend schön!
Milford Sound
Meine Tour zu Milford Sound machte ich sonntags. Da ich einen InterCity Flexipass habe, buchte ich darüber eine Tagestour und der Busfahrer war wirklich super! Nach vier Stunden Fahrt und unzähligen „Photostops“ kamen wir an und gingen auf direktem Wege aufs Boot. Die Bootstour ist wirklich wundervoll und Milford Sound ist wirklich einen Besuch wert! Nach der Tour ging es direkt mit dem Bus wieder zurück nach Queenstown. Ich war froh, dass ich die Strecke nicht selbst fahren musste und im Bus auf der Heimfahrt schlafen konnte, allerdings ist es entspannter, flexibler und nicht minutiös durchgeplant, wenn Du mit dem Mietauto/ Campervan fährst.
Christchurch
Ich begann meine Rundreise auf der Südinsel von Christchurch aus. Ich flog von Wellington direkt nach Christchurch und übernachtete im Hostel „Around the World“ – vor meinem Rückflug nach Auckland am Ende meiner Südinsel-Reise verbrachte ich noch eine Nacht dort und kann es nur empfehlen.
Christchurch an sich hat nicht viel zu bieten. Die Spuren des Erdbebens von 2011 sind noch immer allgegenwärtig und sehr viele beschädigte Gebäude sind bis heute nicht aufgebaut. Ich war sowohl beim National Earthquake Memorial als auch bei den 185 Empty White Chairs – beides hat mir Gänsehaut verursacht. Da ich genügend Zeit hatte, ging ich zum Botanischen Garten – dieser ist nicht nur riesig, sondern auch wunderschön. Der Anschlag auf die Moschee war gerade eine Woche her und ich durfte ein Meer von Blumen am Rande des Gartens betrachten, was mich sehr emotional werden lies…
Nach meinem Spaziergang durch den Botanischen Garten machte ich einen Abstecher in das Canterbury Museum (Eintritt frei), jedoch war mir irgendwie nicht nach Kultur und ausgestopften Tieren.
Kaikoura
Kaikoura besuchte ich von Christchurch aus. Ich verband mit dem Ort zwei Dinge: Wale und Erdbeben. Letzteres aus dem Grund, da in Wellington während meines Praktikums mehrere Gebäude geräumt wurden – als Folge (noch immer!) des Kaikoura-Erdbebens vor drei Jahren. In der Stadt selbst habe ich (im Vergleich zu Christchurch) keine Hinweise auf das Erdbeben gesehen, dafür zwei Wale. Ich hatte mich für eine Bootstour entschieden, da ich sowieso genug Zeit hatte. Die Tour buchte ich direkt vor Ort bei i-site für 150$ (80% des Geldes gibt es zurück, wenn keine Wale gesichtet werden) und während die Hälfte der Menschen auf dem Boot seekrank waren, hatte ich das Glück zwei Wale zu sehen – die Tour hat sich wirklich gelohnt!
Hokitika
Mein ursprünglicher Plan, von Christchurch mit dem Tranzalpin nach Greymouth zu fahren wurde durchkreuzt, da der Zug ausgebucht war. Ich fand einen Bus, der die Strecke ebenfalls fährt (Atomic Travel, 55$) und fuhr damit den wundervollen Arthur’s Pass. Auf die Ankunftszeit war jedoch kein Verlass – gerade so bekam ich in Greymouth meinen InterCity, der mich nach Hokitika brachte.
In Hokitika war es regnerisch und windig – trotzdem ging ich direkt an den Strand und schaute mir danach den kleinen Ort an. Nach einem Kaffee und einem späten Mittagessen entschied ich mich für einen entspannten Abend im Hostel („Mountain Jade Backpackers“ – trotz 6er-Schlafsaal ein tolles Hostel mit gutem WLAN, einer wirklich netten Besitzerin und Frühstück inklusive).
Am nächsten Mittag sollte mich der InterCity zum Franz Josef Gletscher bringen – der starke Regen hatte jedoch dazu geführt, dass innerhalb kürzester Zeit alle Straßen um Hokitika gesperrt wurden. Ich steckte also in dem kleinen Ort fest und spätestens am Abend war klar: kein Gletscher für mich, denn die Brücke auf dem Highway von Franz Josef Richtung Süden war einfach weggespült worden. Zum Glück konnte ich eine weiter Nacht im Hostel bleiben, aber die nächste schlechte Nachricht folgte direkt am nächsten Morgen, denn es fuhr kein Bus von Hokitika weg. Ich hatte das große Glück, dass ein netter Ami mich zumindest nach Greymouth mitnahm und ich von dort aus in den InterCity nach Nelson steigen konnte.
Nelson
Die Fahrt nach Nelson dauerte von Greymouth ca. 6 Stunden – auf dem Weg machte der InterCity bei den Pancake Rocks eine Pause. Der 20-minütige-Loop-Walk ist wirklich wunderschön!
In Nelson blieb ich drei Nächte (im „Innbetween Lodge and Backpacker“ – ist ein gutes Hostel mit Frühstück, jedoch gibt es im 6er-Schlafsaal nur eine Steckdose) und in der Stadt selbst verbrachte ich einen Tag. Ich lief durch die Straßen und am Fluss entlang zum Hafen. Außerdem buchte ich bei i-site meinen Trip in den Abel Tasman.
Abel Tasman
Ich hatte über Aquataxi den „Beaches & Bays“-Day Trip für 106 $ inklusive Transfer gebucht. Um 7 Uhr wurde ich beim Hostel abgeholt und um 9 Uhr ging es aufs Wassertaxi, das mich zur Bark Bay brachte. Gegen 10 Uhr trat ich meine Wanderung Richtung Anchorage über die Torrent Bay an. Bis zur Torrent Bay (7,8 km) ging der Track durch den Wald, dann konnte ich, da noch Ebbe war, über den Strand (0,9 km) gehen, bei Flut hätte man durch den Wald weiter müssen (4 km). Ich fand die Wanderung und die Fahrt mit dem Wassertaxi wirklich schön, jedoch habe ich mir den Abel Tasman Nationalpark etwas spektakulärer vorgestellt.
Von Nelson machte ich mich auf die halbe Weltreise über Blenheim zurück nach Christchurch. Dort wartete mein restliches Gepäck im Hostel auf mich und am folgenden Mittag ging der Flug nach Auckland.
Für meine Neuseeland-Reise habe ich mir übrigens die Sony Alpha 6000* als neue Kamera zugelegt. Meine Bilder mache ich mit ihr und mit meinem iPhone 7.
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