Schon seit längerem geistert der Begriff „Faszien“ in vielen Zeitschriften oder Blogs umher. Viele Fitnessstudios sind direkt auf den Zug mit aufgesprungen und bieten Faszientraining als festen Bestandteil ihres Kursprogramms an. Dabei ist das Thema eigentlich gar nicht so neu. In verschiedenen Bereichen, wie z.B. im Pilates, sind Faszien und auch Übungen mit der Rolle schon seit Jahren Teil des Trainings. Generell gibt es viele Übungen für die Faszien, die man nicht nur aus dem Pilates, sondern auch aus dem Yoga oder aus Rücken- oder Workoutkursen kennt.
Meistens kommt, wenn man die „Faszien“ erwähnt, gleich die Frage: „Ist das nicht das, mit der Rolle?“ – ja. Aber nicht nur. Es gibt viele tolle Übungen um die Faszien zu trainieren, ohne sich mit der Rolle oder dem Ball zu quälen.
Was sind eigentlich „Faszien“?
Faszien sind Gewebsschichten, die sich durch den gesamten Körper ziehen. Ihr System gibt ihm Struktur und Halt – es sorgt dafür, dass alles im Körper an Ort und Stelle bleibt. Faszien umhüllen alles: Organe, Muskeln, selbst das Gehirn.
Außerdem ist das Gewebe der Faszien ein wichtiger Wasserspeicher im Körper, wie ein Schwamm kann es sehr viel Wasser binden.
Wenn Faszien nicht trainiert werden, entstehen Verklebungen und es kann zu Schmerzen an gewissen Punkten kommen. Viele kennen die „Trigger-Punkte“, an denen uns die Physiotherapeuten manchmal ziemliche Schmerzen zufügen können, aber danach sind diese Punkte gelöst. Ähnlich ist es, wenn man mit der Faszienrolle beginnt. Rollt man z.B. das erste Mal über die Oberschenkelaußenseite, kann es sein, dass es sehr unangenehm ist. Wiederholt man diese Übung öfter, wird es immer weniger unangenehm.
Verklebte Faszien
Durch mangelnde Bewegung und Stress können unsere Faszien verkleben und sich verhärten. Dies führt dazu, dass sie ihre Elastizität verlieren und den Spielraum der Muskeln und Gelenke einschränken. Dadurch können Schmerzen und Verspannungen entstehen.
Führen Nervenbahnen durch eine Körperstelle an der die Faszien verklebt sind, können diese gequetscht werden, was zu Schmerzen an der betroffenen Stelle führen kann.
Mangelnde Bewegung
Beispielsweise sind Nacken- und Schulterverspannungen bei Menschen, die berufsbedingt viel sitzen, oft auf Bewegungsmangel zurückzuführen. Sie nehmen dadurch (auch unbewusst) eine Schonhaltung ein, was Verklebungen in den Faszien an anderen Körperstellen, die durch die Schonhaltung überbelastet werden, hervorruft und so weitere Schmerzen verursacht.
Da unsere Faszien durch den ganzen Körper verlaufen, können einzelne Verklebungen an einer Stelle im Körper zu Zug und Spannung an einer anderen Körperstelle führen.
Psychischer Stress
Bei Stress steht der Körper unter Strom. Eine innere Unruhe entsteht und nicht nur die Muskeln, sonder auch die Faszien spannen sich an. Ist die Stresssituation nur von kurzer Dauer, entspannt sich der Körper wieder, hält der Stress jedoch an, bleiben Muskeln und Faszien dauerhaft unter Spannung – was zur Folge hat, dass die Faszien immer mehr verkleben und sich die Muskeln verspannen.
Faszientraining
Durch das Training der Faszien werden die Bänder und Sehnen belastbarer und die Muskeln werden besser vor Verletzungen geschützt. Das Faszientraining sollte zusätzlich und nicht an Stelle des bisherigen Trainings durchgeführt werden.
Wie schon erwähnt, gibt es im Yoga und Pilates viele Übungen, die die Faszien trainieren.
Wie schon erwähnt, gibt es im Yoga und Pilates viele Übungen, die die Faszien trainieren.
Generell werden die Faszien durch dynamische Dehnübungen, leichtes Schwingen und Federn trainiert.
Eine Auswahl an Übungen ohne Geräte findest Du hier.
Faszientraining ohne Geräte |
Übungen mit der Faszienrolle – die Faszienmassage
Es gibt sehr viele verschiedene Übungen, die man mit der Rolle durchführen kann. Eigentlich kann man ziemlich alle Körperteile mit der Faszienrolle oder einem (Tennis-)Ball ausrollen. Dadurch lösen sich die Verklebungen in den Faszien. Je nachdem wie stark diese Verklebungen sind, kann es zu Beginn etwas unangenehm sein. Allerdings wird das besser, je öfter man rollt.
Eine Auswahl meiner Lieblingsübungen mit der Rolle findest Du hier.
Meine Lieblingsübungen mit der Faszienrolle |
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